James Jepson Binns (1855 - 1929) war zweifellos einer der erfolgreichsten Orgelbauer der englischen Region Yorkshire seiner Zeit, von deren es damals durchaus eine beachtliche Anzahl gab.
Sein Handwerk erlernte er bei der Firma Radcliffe & Sagar in Leeds, um nach seiner Lehre zur Firma Abbot & Smith zu gehen. Dort arbeitete er von 1873 - 1880 mit Schwerpunkt Intonation.
Protegiert von dem damals bekannten Organisten J.W. Broughton aus Leeds, gründete er 1880 seine eigene Firma, deren Blütezeit zwischen 1890 und dem Ersten Weltkrieg lag.
"Battleship Binns"
Die
Orgeln von J.J. Binns fallen durch ihr wuchtiges
Erscheinungsbild auf. Die Technik war so solide gebaut, dass
seine Instrumente bereits zu Lebzeiten den Spitznamen "Battleship
Binns" erhielten.
Konsequent hielt er an seiner Technik fest, den pneumatisch
angesteuerten Schleifladen mit den extrem präzisen und
spielfreudigen Ventilbälgchen im Windkasten. Ebenso
konsequent versuchte er, diese Technik zu verbessern. Dies
gipfelte in der Konstruktion eines Setzers, der durch
mechanische Pistons betätigt wurde.
Musikalisch war er - wie viele seiner Zeitgenossen - inspiriert vom deutschen Orgelbauer Edmund Schulze, der durch etliche Orgelbauten in Nordengland die Orgellandschaft entscheidend prägte.
Zwar wurde sein größtes Werk (Great Yarmouth, St. Nicholas, IV / 66) im Zweiten Weltkrieg zerstört, es existieren jedoch heutzutage noch viele kleine und mittlere Instrumente. Das größte erhaltene Werk ist die Orgel der Albert Hall zu Nottingham.